Das sind alles Situationen, in denen die meisten von uns unsere Familie, unsere Freunde oder unsere Mentoren um Unterstützung bitten würden. Die meisten von uns hätten (oder haben nach wie vor) das Glück, genau diese Rückenstärkung zu erhalten. Solange, bis wir auf unseren eigenen „echten erwachsenen“ Beinen stehen können.

Das war definitiv der Fall für die beiden Gründer dieser Organisation, Johanna und Julian. Wir haben die Geburtslotterie gewonnen, indem wir in einem der zehn reichsten Länder der Welt geboren wurden: Österreich. Wir sind in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der es ein gut etabliertes soziales Sicherheitsnetz gibt, das die meisten grundlegenden Gefahren beiseite schafft, denen wir begegnen könnten. Darüber hinaus sind wir in einer liebevollen und unterstützenden Familie aufgewachsen. Unsere Familie lebte nach dem Motto, dass jeder von uns die Starthilfe bekommen sollte, die unseren Bedürfnissen und Wünschen am besten entsprach – damit wir zur besten erwachsenen Version von uns werden konnten. Das ist ein extremes Privileg, dessen wir beide uns mehr als bewusst sind.

Aber… stell dir vor, dass du in einem Land aufwächst, in dem es keine Studienförderung, Krankenversicherung, Arbeitslosenunterstützung und andere soziale Sicherheitsnetze gibt. Stell dir vor, du hättest nicht die Unterstützung und Stabilität einer Familie, auf die du dich immer verlassen kannst. Stell dir einmal vor, du bist die erste Person in deinem Umfeld, die in eine Stadt zieht und eine höhere Ausbildung beginnt.

Was wäre, wenn du klug und motiviert wärst, aber zufällig in einem der ärmsten Länder dieses Planeten geboren worden wärst?

Häufig führt das in einen Schuldenberg, schlecht bezahlte Jobs und letztendlich in eine Armutsfalle, aus der man nur schwer wieder herauskommt.

Aber was, wenn es einen Ausweg aus dieser Armutsfalle gäbe?

Eine Plattform, die jungen Erwachsenen genau dieses Sicherheitsnetz bietet, damit sie langsam und beständig ihr eigenes Leben aufbauen können?

Julian war seit inzwischen mehr als 7 Jahren freiwillig in Kambodscha tätig und hat in dieser Zeit sehr enge Beziehungen zu vielen Menschen aufgebaut, von denen die meisten Waisen sind, die langsam aber sicher erwachsen werden. Nachdem er sie für so viele Jahre beim groß werden begleitet hat, hat er erkannt, dass sie alle ihren Weg zur Selbstständigkeit finden können – aber dass es dafür auch während den ersten Jahren im Erwachsenenleben noch viel finanzielle, aber vor allem auch emotionale Unterstützung braucht.

„Thomlang“, was kambodschanisch für „Erwachsenwerden“ ist, ist hier, um zu helfen. Wir sind hier, um eine Anlaufstelle für Beratung, Motivation und finanzielle Unterstützung zu sein. Eben jene „Familienversicherung“, auf die sich die meisten von uns verlassen können, wenn sie sich ins wahre Leben wagen und mehr als die Generation zuvor erreichen wollen.

Thomlang – Cambodian Youth Support verbindet eine Gruppe junger Kambodschaner, die die Schule oder eine Ausbildung abgeschlossen haben, mit einem Netzwerk von Mentoren und Spenden-basierter Unterstützung. Wir bemühen uns, individuelle Unterstützung anzubieten, die auf den jeweiligen Bedürfnissen jedes und jeder Einzelnen basiert. Unser Ansatz sind respektvolle und vertrauensvolle Gespräche auf Augenhöhe, das Teilen von Ratschlägen und Mentoring. Wir zielen darauf ab, unseren jungen kambodschanischen „Familienmitgliedern“ zu helfen, langfristige finanzielle und emotionale Unabhängigkeit zu erreichen.

Thomlang – Cambodian Youth Support bietet eine Plattform für diejenigen, denen nicht das gleiche unverdiente Privileg gewährt wurde wie uns. Um denjenigen zu helfen, die nur ein Stipendium, einen Laptop, oder eine Arztrechnung davon entfernt sind, ihre Träume von einer besseren Zukunft für sie, ihre Familie und ihr Land zu verwirklichen.