Die Corona-Pandemie stellt für alle Menschen weltweit eine große Herausforderung dar. Sie ist allerdings besonders schwer für Menschen, die in der Tourismusbranche arbeiten, und für Menschen, die in diesem Ausnahamezustand Eltern wurden.
Für Vannara sind beide diese Situationen Realität.
Vannara, der als Front Office Supervisor in einem Hotel in Phnom Penh arbeitet, und seine schwangere Frau Malin befanden sich in einer zunehmend schwierig werdenden Situation. Im März 2020 wurden fast alle internationalen Grenzen geschlossen und der Tourismus in Kambodscha fiel um beachtliche 82 %.
Während des ersten Coronajahres gab es bei Vannara dennoch einige Hotelgäste, primär deshalb, weil Geschäftsreisen innerhalb Asiens noch möglich waren. Die richtige Krise kam erst im Frühjahr 2021.
Ein COVID-Cluster in Phnom Penh Ende Februar führte dazu, dass die Coronafälle in Kambodscha plötzlich um das 100-fache anstiegen. Während im gesamten Jahr 2020 nur knapp über 350 Coronafälle verzeichnet wurden, kamen zwischen Februar und Juni 2021 rasch über 35.000 neue hinzu. Internationale Reisen blieben nach wie vor aus und erstmals wurde nun auch der innerasiatische Personenverkehr komplett verboten.
Vannara wurde daher im Frühling 2021 in unbezahlten Urlaub geschickt und er und Malin, die inzwischen Eltern ihres 9-Monate alten Sohnes Johnny sind, gerieten in eine finanzielle Krise. Sie wandten sich an Thomlang – Cambodian Youth Support und baten um finanzielle Unterstützung in diesen schweren Zeiten.
Lest Vannaras Geschichte in seinen eigenen Worten:
Liebe Unterstützer,
Ich möchte mich bei euch allen dafür bedanken, dass ihr meiner Familie in dieser schwierigen Situation hilft. Aber bevor ich das tue, möchte ich mich einmal bei euch vorstellen.
Mein Name ist Vannara und ich bin 29 Jahre alt. Ich habe keine Familie, die sich um mich kümmert, also lebte ich in einem Kinderdorf als ich jung war. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung in einer Hotellerie- und Tourismusfachschule gemacht und erhielt mein Diplom im Herbst 2016.
Seit 2016 arbeite ich in einem Hotel in Phnom Penh. Zuerst habe ich als Rezeptionist gearbeitet, aber in den letzten Jahren habe ich sehr viel Erfahrung gesammelt und wurde einige Male befördert.
Ich war sehr glücklich, weil ich meinen Job liebe. Ich liebe es, Verantwortung zu übernehmen und ein Team zu leiten und zu motivieren. Ich war vor allem darüber glücklich, dass ich ein selbstständiges Leben führen konnte. Ich habe genug Geld verdient, um mich und meine wundervolle Frau zu versorgen. Wir möchten eine kleine Familie zusammen gründen. Letzten September haben wir unseren ersten Sohn auf die Welt gebracht, er heißt Johnny und wir lieben ihn so sehr.
Aber leider haben sich im vergangenen Jahr nicht alle unsere Träume verwirklicht. Das letzte Jahr war wegen COVID19 sehr schwierig. Ich arbeite in einem Hotel, aber wegen Corona hatte Kambodscha keine Touristen mehr. Im Jahr 2020 konnte ich noch ein bisschen arbeiten, weil es noch ein paar Business-Gäste gab. Aber alle unsere Gehälter wurden stark gekürzt und es wurde immer schlimmer für mich. Nichtsdestotrotz war ich froh, dass ich während dieser globalen Krise noch einen Job hatte.
Vor 2 Monaten hat sich alles geändert, weil Corona in Kambodscha schlimmer wurde. Inzwischen ist das gesamte Personal meines Hotels in unbezahltem Urlaub. Ich habe nicht genug Geld, um meine Familie weiterhin zu ernähren.
Es ist wirklich schwer für uns, weil Johnny noch so klein ist, was bedeutet, dass wir noch sehr viel Geld für seine Sachen, seine Kleidung und seine medizinischen Kontrolluntersuchungen brauchen. Außerdem hat meine Frau Malin letztes Jahr vor COVID19 aufgehört zu arbeiten, weil sie schwanger war. Ich bin also die einzige Person, die für unsere Familie Geld verdient. Aber das ist jetzt alles wegen Corona weg.
Ich habe große Hoffnung, dass sich alles bald bessern wird, denn vielleicht kommen Ende 2021 wieder Touristen nach Kambodscha. Dann kann ich wieder arbeiten und meine Karriere verfolgen. Mein Traum ist es, der General Manager dieses Hotels zu werden.
Aber bis dahin ist meine Familie auf eure Hilfe angewiesen.
Daher möchte ich mich herzlichst bei euch allen bedanken, die uns in dieser schwierigen Situation unterstützen. Ohne eure Hilfe wäre es unmöglich, meine Familie über die Runden zu bringen.
Alles Liebe,
Vannara
Mit eurer Unterstützung kann CYS Vannaras junger Familie während dieser Notsituation jeden Monat aushelfen und dafür sorgen, dass Baby Johnny weiterhin gesund aufwächst. Wir achten darauf, dass diese Krise Vannara und seine Liebsten nicht in schwere Schulden drängt.