Wusstet ihr, dass Kambodscha laut den Vereinten Nationen immer noch zu den zehn am wenigsten entwickelten Ländern der Welt gehört? Während städtische Gebiete wie die Hauptstadt Phnom Penh und der Touristen-Hotspot Siem Reap starkes Wirtschaftswachstum und eine unglaublich schnelle Entwicklung in den Bereichen Infrastruktur, Bildungseinrichtungen und internationale Arbeitsmöglichkeiten aufweisen, sehen die 75% der kambodschanischen Bevölkerung, die in ländlichen Gebieten leben, kaum etwas von diesem Fortschritt. Viele Familien kämpfen immer noch ums Überleben und haben keinen Zugang zu Bildung und Gesundheit. Mit einem gefüllten Magen und einem sicheren Dach über dem Kopf abends schlafen zu gehen ist definitiv keine Selbstverständlichkeit.
Wie viele Studien zeigen, hat Mangelernährung verheerende Langzeitfolgen für Kinder. Unter Hunger leidende Kinder können sich nie vollständig entwickeln und ihr volles kognitives Potential erreichen. Im Gegensatz dazu ist die Wahrscheinlichkeit für wohlernährte Kinder als Erwachsene der Armutsfalle zu entkommen um 33% höher.
Aus diesem Grund unterstützen wir Familien in Not nicht nur durch die Bereitstellung von Schulmaterialien und die Deckung von Schulgebühren, sondern auch durch monatliche Lebensmittelspenden. Die Familie von Lihour und Lisah im ländlichen Kampot ist eine dieser Familien.
Lihour ist 15 Jahre alt und besucht die 8. Klasse in der Secondary School. Ihre Stiefschwester Lisah ist 13 und geht in die 7. Klasse. Die jüngste der Familie, Minea, geht noch in die Volksschule und ist momentan in der 5. Klasse. Obwohl ihre Eltern jeden Monat hart dafür arbeiten, damit die Familie über die Runden kommt, fällt es ihnen zunehmend schwer. Keiner der beiden hatte selbst je das Privileg, Bildung zu erfahren, weshalb es ihnen schwerfällt, langfristige Arbeitsmöglichkeiten zu finden, geschweige denn Positionen mit einem angemessenen Gehalt.
Die Mutter der Familie lebt in Phnom Penh, wo sie in einer Fabrik arbeitet. Der Vater ist im kleinen Blechhaus der Familie im ländlichen Kampot geblieben, um sich um die drei Töchter zu kümmern, und arbeitet als Motorradfahrer.
Thomlang – Cambodian Youth Support hat Lihour und Lisah in den letzten Jahren bereits mit Englischunterricht an einer Schule vor Ort und mit Schulmaterialien unterstützt. In diesem Jahr hat sich die finanzielle Lage der Familie jedoch erneut verschlechtert, weshalb wir begonnen haben, sie monatlich mit Lebensmittelspenden zu versorgen. Dazu gehören Lebensmittel, dutzende Kilogramm Reis, Nudeln, Gewürze, haltbare Lebensmittel und Hygieneprodukte. Wir hoffen, dass wir dadurch die Situation der Familie stabilisieren können und den Mädchen dabei ermöglichen, sich auf ihre Schulbildung zu konzentrieren, und nicht schon in so jungen Jahren versuchen zu müssen, Arbeit zu finden, um die Familie über die Runden zu bringen.
Da Lihour außerdem bereits in der achten Klasse ist, brauchte sie ein Smartphone, um auch nach dem Unterricht weiterlernen zu können. Seit der Pandemie nutzen Lehrer:innen gerne Online-Materialien und geben den Schüler:innen auch Gruppenaufgaben, die sie von zu Hause aus erledigen müssen. Darüber hinaus gibt es auch schon viele Khmer-Apps, die zusätzliches Lernmaterial zur Verfügung stellen.
Wir sind mit der Familie in engem Kontakt und werden sie mit dieser Form von Spenden weiter unterstützen, bis sich ihre Lage wieder bessert.